ZwischenPhasen und Hoffen
"Markthalle Bayreuth. Ade?"
Überlegungen zum Abriss der „alten“ Rotmainhalle, indem u. a. der äußerst beliebte Wochenmarkt stattfindet, führten in Bayreuth seinerzeit zu kontroversen Diskussionen.
Bei genauerem Hinsehen gab es viel Reizvolles, gerade auch im Detail zu entdecken. Den herben Charme der im Jahr 1935 erbauten Halle habe ich mit der Kamera eingefangen, architektonische Elemente in andere Kontexte gesetzt, Perspektiven gewechselt und das eigentliche Geschehen neu interpretiert. (SRK)
"Die in Witten lebende und arbeitende Künstlerin wohnte von
2001 bis 2009 in Bayreuth. Mit der Kamera durchstreifte sie die Stadt
und hat Objekte und einige städtebauliche Projekte für einige Zeit
mit der Kamera begleitet.
Herausgekommen ist ein Kaleidoskop von originellen und witzigen
Blicken auf die Festspielstadt. Die Fotos sind bearbeitet, collagiert;
sie zeigen Brüche, Abrisse und auch Baustellen."
Kunstverein Bayreuth, 2014
Ohne Titel, 105 x 70 cm, Fotocollage, Digital-Großbild, 2013
Stadtbild - Veränderung - Wandel
Städte/Kommunen befinden sich trotz und wegen finanzieller Defizite oft in Zugzwang zu strukturellen, zukunftsträchtigen Umgestaltungen oder Erneuerungen.
Im Vorfeld kommt es oft zu Diskussionen und Konfrontationen mit betroffenen Bürgern, Beteiligten
und Verantwortlichen.
Angst vor Zerstörung, Veränderungen, Bewahren,
Mut zur Lücke, Neuland, Vergangenheitsbewältigung, Pflege, Nutzen, Denkmal, Kulturgut, Kosten! ..., so die Schlagworte.
(SRK)
Ohne Titel, 105 x 70 cm, Fotocollage, Digital-Großbild, 2014
Trotzdem: Entscheidungen werden getroffen.
So wandelt sich die urbane Chronik, und somit auch die eine oder andere visuelle Perspektive einzelner Stadtansichten im Ganzen oder in Details.
So sentimental ein Abriss auch mal erscheinen mag, so spannend sind die Einblicke danach. Alles eine Sache der Wahrnehmung.
Verbaute, verborgene Perspektiven werden für kurze Zeit sichtbar, verschwinden wieder - unwiderruflich oder bis zur nächsten Investition!? Was geschieht mit historischen Elementen und Beziehungen zum Ort?
Ich habe mich auf den Weg gemacht, und die Veränderungen mit der Kamera festgehalten. Daraus sind Collagen entstanden, in denen herber Charme, stilles Gedenken und Aufbruch auch gerne mal auf Ironie treffen.
(SRK)
Auszüge aus der Einführungsrede vom 30. März 2014,
Kabinettausstellung im Kunstkabinett im Alten Rathaus/Einzelausstellung,
30. März - 12. Juni 2014
„... hier versteht es die Künstlerin eine Spannung zu erzeugen mit äußerst anspruchsvollen Motiven und äußerst banalen Motiven …,
Ihr gelingt es hier Kombinationen zu schaffen, die eine Kraft in sich haben, die für mich als Betrachter explosiv sind …“
„Piet Mondrian würde sich freuen, er wäre begeistert. Die Künstlerin setzt sich mit Strukturen auseinander …“
„Jedes dieser Fotos ist eine Befruchtung für das Auge. Diese Fotos sind keine Architekturfotografie oder eine Dokumentation von Abbruch.
Sie zeigen das sich Verändern und Hoffen auf das Neue."
(Karl-Heinz Greim Dipl. Ing. FH Architekt BDA/DB)
Ausstellungssituation im Kunstkabinett Bayreuth 2014
